Das eigentliche Bottleneck im Glasfaserausbau

Es wird gebaut. Kilometerweise. Bis 2024: über 15 Milliarden Euro in Deutschland investiert.

Doch die Aktivierung bleibt aus. Der Netzausbau ist nicht das Problem. Die Refinanzierung ist es.

Das wahre Problem: Wer ein Netz baut, braucht aktive Kunden. Ohne sie: hohe Kosten, kein Cashflow. Du baust, wartest – und hoffst.

Entscheidend ist die sogenannte Take Rate: Wie viele Haushalte sind wirklich aktiv angeschlossen und zahlen?

Und hier liegt das Kernproblem: Kunden zögern. Vergleichen. Warten. Entscheidungen, die kurzfristig logisch erscheinen – aber langfristig teuer sind.

Die Realität: Selbst in ausgebauten Gebieten dümpeln viele Projekte bei unter 40 %.

Warum?

Weil Kunden warten. Vergleichen. Zögern.

Preispsychologie frisst Infrastruktur

Der typische Vergleich:

„Warum 39,99 € für Glasfaser zahlen, wenn mein Kabelvertrag bei 19,99 € liegt?“

Der Mensch denkt nicht rational, sondern kurzfristig nachvollziehbar. Er schaut auf den Monatspreis – nicht auf Zukunftssicherheit.

FTTH ist besser. Aber fühlt sich teurer an.

Das Ergebnis: Aktivierung verzögert sich. Cashflow bleibt aus. Der Netzbetreiber verliert Spielraum.

Der Bruch mit dem Tarifmodell

Stell dir vor: Kein Vertrag. Kein Monatsbetrag. Kein Rechnungsstress.

Nur: Einmal zahlen – nie wieder.

Der Kunde zahlt je nach Gebiet 1.500 bis 2.500 € upfront.

Dafür: 250 Mbit/s symmetrisch – lebenslang. Ohne Kündigung.

Vergleich:

  • Glasfaser: 0 €/Monat (1.800 € einmalig)

  • Kupfer/Kabel: 19,99–29,99 €/Monat (dauerhaft)

Was passiert?

Dein Angebot wird unvergleichbar.

Kunden hören auf, Preise zu vergleichen.

Kündigungsfristen?

Irrelevant.

Der Wettbewerb verschiebt sich:

Statt immer neuer Lockangebote entsteht echter Wettbewerb über Qualität – etwa bei Zusatzdiensten, Performance, Support.

Wer mehr will (z. B. 1 Gbit, Smart Home), kann jederzeit upgraden.

Anbieterwechsel bleibt möglich – über offene Netze und Wholesale.

(Voraussetzung: echtes Open-Access-Modell mit Trennung von Infrastruktur und Dienst)

Kein Lockangebot.

Kein Zurück zum Kabel.

🔗 Kurzer Break: Mitte Juli startet FiberOS – eine Mastermind-Community für die Glasfaserbranche.

Wir denken anders, teilen echte Learnings und bauen systematische Modelle – offen und praxisnah.

FiberOS ist kein Netzwerk. Es ist ein Blueprint.

Ziel: 10 Millionen erfolgreiche Kundenschaltungen – mit Struktur, nicht Hoffnung. Jetzt anmelden und beim Start dabei sein.

und weiter ...

Klingt verrückt? Lass uns rechnen.

Zwei Modelle im Vergleich zeigen:

Ein kleinerer Betrag upfront kann wirtschaftlich wertvoller sein – weil er sofort fließt.

  • Kapitalbindung sinkt

  • Risiko schrumpft

  • Aktivierung wird planbar

0 € schlägt alles

Der entscheidende Vorteil:

Der psychologische Framing-Effekt.

Statt 39,99 € gegen 19,99 € zu stellen, wird aus der Gleichung:

Glasfaser: 0 € im Monat Kupfer/Kabel: 19,99 €–29,99 € im Monat

Was verkauft sich besser?

Etwas, das du nie wieder zahlen musst.

Oder etwas, das jeden Monat kostet?

Wenn der Preis kein Thema mehr ist, gewinnt Technologie.

Und da hat Glasfaser kein Problem.

PS: wenn dir "0 Euro" zu krass ist, kannst du auch ohne Probleme an einen Betrag 5-10 Euro denken. Der Effekt ist ähnlich (wenn auch nicht gleich). Damit hättest du dann langfristige Maintenence Themen abgefangen und das Modell würde sich noch etwas besser als Wholesalemodell übertragen lassen.

Das Ende der Preisschlachten

Kabelanbieter werfen mit Angeboten: 6 Monate für 9,99 €, 24 Monate Rabatt, 200 Mbit „for free“.

Aber das alles wird irrelevant, wenn dein Angebot lautet:

„Zahl einmal – und dann nie wieder.“

Was passiert dann?

  • Kunden vergleichen nicht mehr.

  • Kündigungsfristen verlieren Bedeutung.

  • Alte Verträge fühlen sich plötzlich falsch an.

Ein Preiskrieg ist nur ein Problem, wenn du mitspielst.

FTTH kann sich abmelden.

Die neue Realität der Kupferabschaltung

Die Branche diskutiert seit Jahren, wie man alte Kupferleitungen abschalten könnte.

Wie rechtfertigen wir die Abschaltung alter Netze?

Aber du musst niemanden zwingen:

Wenn Kunden einmal Geld in Glasfaser investiert haben, wollen sie nie wieder zurück.

Kein politischer Druck.

Keine mediale Gegenwehr.

Nur Akzeptanz – weil niemand mehr zurück will.

Volle Kontrolle für dich

Mit diesem Modell hast du sofort Cashflow, Planungssicherheit und schnellere Kundengewinnung. Du baust nicht mehr auf Hoffnung, sondern auf Sicherheit.

Kunden nehmen diese Angebote, weil sie überzeugt sind – nicht, weil sie müssen.

Volle Kontrolle für dich

Aktuell: Du baust, wartest, hoffst.

Die Aktivierung dauert Monate – manchmal Jahre.

Mit Einmalzahlung bekommst du:

  • Sofortigen Cashflow

  • Planungssicherheit

  • Schnellere Aktivierung

Und bei Umzug?

Der Vertrag endet nicht – du verkaufst den Anschluss einfach mit dem Haus oder gibst ihn an den Nachmieter weiter.

Wie bei einer Solaranlage oder Eigentümergemeinschaft.

Die Infrastruktur bleibt – die Leistung auch.

Statt Hoffnung: Kontrolle.

Statt Push-Vertrieb: Klarheit.

„Und wenn der Kunde mehr will?“

Dann Upsell

  • 1 Gbit/s: 5 €/Monat

  • Smart-Home-Paket: 7 €/Monat

  • TV-Paket: 9 €/Monat

250 Mbit sind der Anker.

Wer mehr will, zahlt mehr – freiwillig.

Kein Zwang.

Kein Lockangebot.

Andere Branchen leben es längst:

  • Solar: Einmal zahlen, jahrzehntelang Strom

  • Tesla: Einmal zahlen, lebenslang kostenlos laden

  • Bürgerenergie: Beteiligung statt Monatsrechnung

Aber: Anders als bei beispielsweise Stromanbietern mit monatlichen Fixkosten basiert dieses Modell auf echter Infrastruktur.

Du zahlst nicht für die Dienstleistung eines Zwischenhändlers, sondern für den dauerhaften Hausanschluss.

Die Glasfaser liegt – unabhängig vom Anbieter.

Insolvenzen betreffen hier nicht die Anschlussinfrastruktur, sondern maximal den Dienst, der darauf läuft.

Warum also nicht auch Glasfaser?

Glasfaser hinkt hinterher, weil es am alten Denken festhält.

Und der Markt?Selbst ambitionierte Ausbauziele geraten ins Stocken.

Förderprojekte ohne echten Bau, CEOs mit Fokus auf Krisen statt Skalierung.

Es braucht neue Modelle – nicht nur technologisch, sondern wirtschaftlich.

Aber das ist eine Entscheidung – keine Notwendigkeit.

„Nicht jeder kann 2.500 € zahlen.“

Stimmt.

Aber:

  • Oft reichen 1.500 €

  • Wer heute 30 €/Monat zahlt, zahlt in 5 Jahren sowieso 1.800 €

  • Finanzierung? Kein Problem: z. B. 300 € sofort, Rest auf 12 Monate. Kein Zins. Kein Abo.

„Das ist zu radikal.“

Ja.

Aber vielleicht ist das genau das Problem:

Dass niemand radikal denkt.

Was braucht es wirklich?

  • Netzbetreiber mit Mut zur Veränderung

  • Kommunen mit strategischem Weitblick

  • Kunden, die einmal statt ewig zahlen wollen

  • Tools & Prozesse für einfache Umsetzung

  • Und: Den Willen, sich vom Vergleichsportal zu befreien

Einmalzahlung heißt nicht Anschlusszwang.

Es heißt: Kunden investieren freiwillig, wenn der Nutzen stimmt.

Klassische Abo-Modelle stehen neben innovativen Einmalzahlungsoptionen zur Verfügung.

Ein echter Hebel wäre, parallele Kupfernetze abzuschalten – wie viele Länder es planen.

Und:

faire, regulatorisch flankierte Open-Access-Preise – damit Glasfaser-Investitionen langfristig sicher und zugänglich bleiben.

Das Modell ist nicht perfekt.

Aber mächtig.

...Ein Anfang, neu zu denken.

Und jetzt?

Am 15.07. startet Fiber OS – die Plattform für genau diese Gespräche.

Keine Buzzwords. Keine Standardlösungen. Nur: Systeme, Modelle, Prinzipien.

Wir diskutieren:

  • Wie Take Rates >70 % möglich werden

  • Welche Preismodelle wirklich aktivieren

  • Wie Vertrieb 2025 aussehen sollte

  • Wie wir das Kapitalspiel drehen

Du willst mehr als nur lesen?

Dann mach mit:

👉 Komm direkt in die Fiber OS Mastermind

Die alte Welt lebt von Verträgen.

Die neue von Vertrauen.

FTTH ist gebaut.

Jetzt müssen wir nur noch den Hebel umlegen.

Und das beginnt mit einem neuen Preisdenken.

LG Oliver

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