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4 Schritte, wie du aufhörst, dich um die Meinungen anderer zu kümmern.
Hey,
Schön, dass du wieder da bist.
Geh zur Schule, bekomme einen Job, kaufe ein Haus, arbeite 40 Jahre und geh in Rente.
Für viele ist das die vorgezeichnete Realität. Aber für mich war das nie die einzige Option. Schon früh habe ich mich gefragt: Muss das wirklich der einzige Weg sein?
Über die letzten Jahre habe ich erkannt, dass viele Branchen eingefahren sind. Der Erfolg liegt darin, bestehende Strukturen in Frage zu stellen. Es geht darum, neue Wege zu beschreiten.
Als ich in die Glasfaserbranche einstieg, herrschte Chaos. Es gab Engpässe, Preisintransparenz und endlose Preislisten. Doch anstatt mich diesem System anzupassen, entschied ich mich für Einfachheit.
Ein einziges Preismodell. Eine klare Struktur. Es war nicht die offensichtliche Lösung, aber genau das brachte mich nach vorne. Die größten Veränderungen kommen oft nicht durch das Offensichtliche. Sie kommen durch Dinge, die indirekt beeinflusst werden.
Das habe ich nicht nur im Business gelernt. Ich lernte es schon als 12-Jähriger, als ich Esport-Teams managte. Erfolg kommt, wenn man anders denkt.
Hier sind 4 Schritte zum Anders-Denkens. Oder wie ich gerne sage: "I don't f*cking care."
1. Simplicity - Jeder spricht davon, niemand hält sich dran. Bestehendes hinterfragen.
Als ich mit dem Glasfaserausbau gestartet bin, gab es Ressourcenengpässe und Preisintransparenz.
Kaum jemand wusste wirklich, was ein "Stück" Glasfaserausbau kostet. Genauso wenig wussten die meisten, wie viele Ressourcen überhaupt notwendig sind.
Früher war es völlig normal, Preislisten mit über 150 Positionen zu haben. Aber statt dem zu folgen, habe ich radikal umgestellt.
Ich habe ein einfaches Ein-Preissystem eingeführt.
Es mag simpel klingen, aber genau das hat mich weitergebracht. Was ich auf dieser Reise gelernt habe: Oft zählt nicht der direkte Effekt einer solchen Veränderung.
Es sind die indirekten Auswirkungen.
Komplexe Preisberechnungen und langwierige Abrechnungen machten den Glasfaserausbau unattraktiv.
Zur damaligen Zeit gab es vier Painpoints. Diese machten es Tiefbauunternehmen schwer, in die Glasfaserbranche einzusteigen.
Diejenigen, die dort arbeiteten, hatten eine Herausforderung. Sie mussten ihr Wachstum beschleunigen, ohne die Entwicklung zu bremsen.
Zu Zeiten von Ressourcenengpässen hatten wir plötzlich eine Fülle an Ressourcen. Was vorher "Friss oder stirb" war, wurde zu einer Situation, in der wir die Qual der Wahl hatten.
Aber jede Entscheidung kommt mit Kompromissen.
Deswegen solltest du niemals blind Businessstrategien kopieren. Du musst sie immer im Kontext und an deine Situation anpassen.
Schon als 12-Jähriger habe ich das gelernt, als ich Esport-Teams managte. Es ging darum, anders zu denken und neue Wege zum Erfolg zu finden – für die Teams und mich.
Diese ersten Schritte legten den Grundstein für alles, was danach kam... Im Esport und später auch im "richtigen" Business.
2. Wer das tut, was andere tun, bekommt das, was alle bekommen.
Viele BWLer und VWLer hören irgendwann im Studium einmal vom sogenannten "Schweinezyklus".
Es beginnt oft damit, dass viele Menschen ein knappes Produkt wie Schweinefleisch wollen. Einige Jahre später bieten alle Anbieter Schweinefleisch in ausreichender Menge an.
Dann ist wiederum ein anderes Produkt im Hype, und alle stürzen sich in den nächsten Jahren auf dieses. Der Kreislauf wiederholt sich fortwährend.
Wer dies versteht, weiß, wann der richtige Zeitpunkt ist, um wie alle anderen genau das zu tun. Denn dies wird in den nächsten Jahren erfolgreich sein.
Du weißt aber auch, wann der richtige Zeitpunkt ist, um genau das Gegenteil zu tun. Denn dadurch bist du dem Markt einen Schritt voraus.
Als ich erstmals Geschäftsführer (in der Glasfaserbranche) wurde, gab es eine Regel: Tiefbau-Ressourcen sind extern. Das bedeutet, wenn du ein Glasfaserprojekt hast, dann vergibst du den Auftrag an Bauunternehmen.
Niemand sprach ernsthaft darüber, eigene Teams aufzubauen. Selbst die Tiefbauunternehmen haben sich meistens wiederum an Subunternehmen bedient.
In dieser Zeit war ich der Erste mit einer klaren Strategie, eigene Teams aufzubauen.
Nicht wie viele Stadtwerke, die nur eine Kolonne für Reparaturen einsetzten. Sondern mit der Ambition, pro Jahr mehrere zehntausend Kundenschaltungen durchzuführen.
Dies war gegen den Mainstream in zweierlei Dimensionen.
Zum einen war Insourcing schlicht verpönt. Du musst sagen: "Wir erreichen unsere Ziele nicht, weil uns nicht genug Tiefbauressourcen zur Verfügung stehen - das liegt nicht an uns, sondern an der Politik und dem Markt."
Zum anderen hat sich in dieser Zeit jeder auf Homes Passed konzentriert. Du warst ein guter Manager, wenn du gut darin warst, dir Ausbaugebiete zu sichern. Es war weniger wichtig, diese Projekte auch abzuschließen oder gar Kunden zu schalten. Hauptsache, das Gebiet war für andere blockiert.
Gegen diese beiden Dogmen habe ich verstoßen.
Was als Grobkonzept auf einem Bierdeckel im Stand-Café in Dangast begann, wurde später zur Glasfaser Nordwest Connect.
Im Ergebnis?
Heute haben die Telekom, Deutsche Glasfaser und Deutsche Giganetz dieses Konzept übernommen. Zwar mit unterschiedlichem Erfolg und Adaption.
Heute wird Erfolg anders definiert. Mittlerweile schauen alle auf Kundenschaltungen. Angefangene Projekte sind verpönt. Genau das Gegenteil von vor noch 5 Jahren.
Die Lektion, die ich hier gelernt habe, ist: Folge nicht immer der Masse.
Sei anders.
Denke anders.
Manchmal ist es einfach klug, genau das Gegenteil von allen anderen zu tun. Nun (ein paar Jahre später) laufen ihnen alle hinterher. Was nun?
3. Deine größte Blockade ist nicht, was du kannst oder nicht kannst. Es ist die Angst vor den Meinungen anderer.
Jeder kennt das Gefühl: Du stehst vor etwas Neuem. Das erste Vorstellungsgespräch, die erste Präsentation. Unsicherheit. Du klammerst dich an Ratschläge von außen, in der Hoffnung, nichts falsch zu machen. Doch mit Übung wird es natürlicher.
Viele von uns stecken in unglücklichen Jobs fest oder träumen von der Selbstständigkeit. Aber anstatt den besten Weg für uns selbst zu suchen, fragen wir uns oft:
Was denken meine Eltern?
Was denken meine Freunde?
Was denken meine Kollegen?
Die Angst vor der Bewertung anderer hält uns zurück.
Mit 21 bekam ich die Chance, Teamleiter zu werden – bis sie mein Alter erfuhren. Zu jung, hieß es. Das Ergebnis: die unproduktivsten Jahre meiner Karriere. Ich verlor den Sinn, meine Motivation schwankte, und ich isolierte mich.
Ich arbeitete weiter, um mich zu beweisen – vergeblich. Doch dann kam die Wende: Ein Vorstellungsgespräch, das alles änderte. „Wie trinkst du deinen Kaffee?“, fragte mein zukünftiger Chef. „Schwarz. Und übrigens, ich will CEO werden.“ Wenig später war ich in einen Milliarden-Deal involviert.
Ein Mentor erkannte mein Potenzial und gab mir die Chance, zu wachsen. Innerhalb von zwei Jahren wurde ich Geschäftsführer. Heute bin ich Co-CEO eines der führenden Glasfaserunternehmen Deutschlands.
Die Lektion? Das größte Gift ist die Bewertung von außen. Du musst klar wissen, was du selbst willst. Sobald du das ignorierst, wirst du zurückgehalten – genau wie ich damals.
4. Die Jogginghosenregel: Warum du anders sein musst, um in Krisenzeiten zu bestehen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich fast täglich Jogginghosen trage. Ja, sogar als Fan von Karl Lagerfeld. Der sagte: "Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren."
Und doch trage ich sie. Warum?
Weil wir nicht mehr im 20. Jahrhundert leben.
Althergebrachte Business-Etikette zieht die Gen Z nicht mehr in unsere Unternehmen. Die Welt verändert sich. Die politikgetriebenen Karrierestrategien von früher funktionieren nicht mehr.
Manche würden sagen:
"Wie sollte sich der Geschäftsführer des örtlichen Stadt- oder Regionalmarketings zu Meetings kleiden? Der Bankvorstand der örtlichen Sparkasse?"
Nehmen wir das zweite Beispiel: Bankvorstand der örtlichen Sparkasse.
Wie willst du als Direktor einer Filialbank die Krise im Bankensektor bestehen?
Um es mit Charlie Munger zu sagen: „Alles, was ich wissen will, ist, wo ich sterben werde, damit ich nie dorthin gehe.“
Was muss passieren, damit deine Bank untergeht?
Ganz einfach: Halte junge Talente mit frischen Ideen fern. Verweigere die Digitalisierung. Bleib analog in einer digitalen Welt.
Deine Kunden von gestern sind auf Instagram, TikTok und YouTube. Sie lernen mehr über Finanzen, als du denkst. Aber sie tun es nicht durch deine veralteten Methoden.
Und bloß nicht in klarer, einfacher Sprache sprechen. Kleide dich weiterhin konservativ. Und rede weiter wie die Banken der Vergangenheit.
Order: Du machst das Gegenteil.
Du sprichst eine neue Sprache. Du baust ein modernes Image auf. Du gehst all-in mit der Digitalisierung. Du ziehst junge Talente an, die Dinge anders sehen. Und vielleicht trägst du sogar eine Jogginghose. Denn niemand glaubt einem Banker im Anzug, der von Veränderung spricht.
In Krisenzeiten musst du mutig sein. Anders denken, anders sprechen, anders auftreten.
Wichtig ist nur, dass du:
Authentisch bist.
Menschen auf Augenhöhe begegnest.
Deine Branche nicht nur verwaltest, sondern vorantreibst.
In einer Welt, die sich radikal wandelt, reicht es nicht, den Status quo zu bewahren. Sei anders, sei mutig, und habe keine Angst davor, auch äußerlich zu zeigen, dass du Veränderung lebst.
Ein paar abschließende Gedanken.
Mut und Selbstreflexion sind der Schlüssel. Sie helfen, die Fesseln gesellschaftlicher Normen und veralteter Geschäftsstrategien zu sprengen.
Ja, es ist beängstigend, gegen den Strom zu schwimmen. Doch genau das öffnet die Tür zu größerem Erfolg und tieferer Zufriedenheit.
Denke groß. Sei mutig. Der sicherste Weg, deine Träume zu verpassen, ist, dich an das zu halten, was alle anderen tun.
Überlege, wo du aus Angst vor dem Urteil anderer konventionelle Wege gehst.
Mach den ersten Schritt und stelle diese Gewohnheiten in Frage. Vereinfachung und das Ignorieren anderer können dein Leben und Business auf das nächste Level bringen.
Was kommt als Nächstes?
Wenn du bis zum Ende gelangt bist, könnte das vielleicht noch interessant für dich sein.
Mentoring Programm: 4 wichtige 1:1-Zusammenarbeit mit mir. Hier habe ich meine normalen Stundensätze um 50 % reduziert. So wollte ich mit dir Klarheit für deine Karriere erarbeiten. Es geht darum, in kurzer Zeit beruflich erfolgreich zu sein. Das ganze Leben muss so gestaltet sein, dass dies gelingt.
Ich habe mit anderen Experten eine wöchentliche Masterclass gegründet. Wir diskutieren wöchentlich über Erfolgsstrategien im Glasfaser- und TelCo-Umfeld. Komm gern mit dazu.
Planung wie im Netflix-Abo. Planung oder das Backoffice für den Rollout kann manchmal ein Engpass sein. Besonders in Zeiten starker Skalierung geht immer mal wieder etwas "schief". Deshalb habe ich mit einem Partner für Planung ein Abo-Modell entwickelt. Es ist monatlich. Er hat über 150 FTE an Planungskapazitäten.
Kostenloser 10-Stunden-Videokurs: Mit diesem Link kannst du die "FiberSchool"-Videos ansehen. Sie sind über 10 Stunden lang. Es ist für begrenzte Zeit komplett kostenlos für dich. Du kannst dich mit einer Spende erkenntlich zeigen.
Hier noch einmal die Sammlung meiner gesamten Newsletterbeiträge.
LG Oliver